Brief an die Frankfurter Rundschau zum Artikel »Mangelnde Abgrenzung zum Islamismus«

Am 12. September schrieb Claudia Kabel in der Frankfurter Rundschau den Artikel Mangelnde Abgrenzung zum Islamismus, in dem auch der Verein NourEnergy e. V. erwähnt wird.

Ich schrieb daraufhin einen Brief an Frau Kabel mit folgendem Wortlaut:

als langjähriger Leser der Frankfurter Rundschau (45 Jahre!) habe ich Ihren Artikel zu der Veranstaltung in Darmstadt gelesen und möchte wie folgt Stellung beziehen:

  1. Ich bin Atheist und gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an.
  2. Ich kenne mehrere Personen von NourEnergy e. V. persönlich, weil wir ein Bauvorhaben im Odenwald miteinander realisiert haben. Das sind durchweg hochanständige Leute, die versuchen im Bereich erneuerbare Energien und Naturschutz etwas auf die Beine zu stellen. Das ist positiv und vorbildlich. Die Zusammenarbeit ist von großer Höflichkeit und von Respekt geprägt.
  3. Natürlich haben wir auch über den Islam gesprochen und uns entsprechend ausgetauscht. Für mich gibt es an der Haltung zu Gewalt, Terrorr … nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil: Auch meine Haltung zur Religion gab nie Anlass zu Streit oder Vorwürfen. Es wurde schlicht respektiert.
  4. Meinen Namen können Sie im Übrigen ruhig erwähnen. Ich stehe zu dem was ich sage und schreibe. Das scheint, bei dem Verfasser/den Verfassern des »offenen Briefes« nicht der Fall zu sein. Das ist bedauerlich und eventuell auch entlarvend.
  5. Auch die vergangene Sache mit der Entega ist längst ausgeräumt. Es gab nach meinem Kenntnisstand gute Gespräche mit der Entega. Auch damals war es die Intervention einer einzelnen Person, die einen ganzen Verein desavouierte. Das ist gerade in der jetzigen Zeit Wasser auf die falschen Mühlen.
  6. Wir realisieren jetzt eine PV-Anlage auf einem Waisenhaus in Kabul. Da haben viele dieser jungen Menschen Zeit und Ideen investiert. Das ist positive Arbeit, gelebte Nächstenliebe und alles andere als verwerflich. Ich bin froh und stolz darauf, ein Teil dieses Projektes sein zu dürfen. Es soll in der schrecklichen Situation in der sich diese Kinder befinden ein kleiner Hoffnungsschimmer sein. Ich möchte meinen kleinen Beitrag leisten, und die Menschen von Nour Energy wollen das auch. Das bewundere ich und das begrüße ich. Wir brauchen mehr und nicht weniger davon.
  7. Ich versichere Ihnen, dass NourEnergy e. V. mit dem, was ihm vorgeworfen wird, nichts aber auch gar nichts zu tun hat. Es tut mir in der Seele weh, dass diese Menschen sich solchen Anfeindungen ausgesetzt sehen müssen. Das ist entsetzlich und es ist im höchsten Maße ungerecht.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Rolf Johann

Zum Nachlesen: der Artikel in der Frankfurter Rundschau
Zur Info: die Website des Vereins NourEnergy e. V.